Geschichte 1945 bis heute

Die Meldorfer Gelehrtenschule nach 1945

Das Schulgebäude überstand den Krieg unversehrt. Bevor der Unterricht wieder beginnen konnte, mussten allerdings die Lehrer entnazifiziert werden. Die als "unbelastet" oder "Mitläufer" eingestuften Lehrer durften unterrichten. Das waren zunächst vier in Meldorf.

Herr Harder führte vertretungsweise die Geschäfte weiter. Er erreichte, dass der Name "Meldorfer Gelehrtenschule" durch eine Verfügung vom 31.10.1945 zugesagt wurde.

Am 5.1.1946 erfolgte die Wiedereröffnung der Schule in feierlicher Form unter Anwesenheit des Vertreters der britischen Provinzialregierung Cpt. Prince. Der Unterricht begann am 7.1.1946 für vier Klassen und einen Sonderkurs.

Im Februar 1946 erhielt Harder vom Oberpräsidium den Entlassungsbescheid, es blieb jedoch unklar warum. Er wurde erst 1951 als Oberstudienrat rehabilitiert. Die Vertretung für Herrn Harder übernahm Herr Herzberg.

Das Unterrichten war zu dieser Zeit sehr schwierig, da die Schülerzahl durch die Flüchtlinge ständig wuchs, aber nur wenig Lehrer zur Verfügung standen.

Mit dem neuen Schuljahr im April 1946 wurden die alten Klassenbezeichnungen VI-UI wieder eingeführt. Bis zum Jahresende waren 17 Lehrer an der MGS, hauptsächlich Flüchtlinge. In dieser Zeit gab es keine Lehrbücher, Papier und Kreide wurden zugeteilt, was das Unterrichten erschwerte. Am 5.9.1946 übernahm OstD Dr. Körner die Leitung der Schule. Er holte 1947 Martin Luserke an die Schule und gab ihm die Möglichkeit, mit den Schülern Theater zu spielen.

Wegen der schlechten Kohlenlage konnte im Januar 1947 nur ein Raum in der Schule geheizt werden. Die anderen Klassen hatten ab Mitte Februar an drei Tagen in der Woche 3-4 Stunden Unterricht in schlecht geheizten Räumen. Erst nach Ostern setzte der volle Unterricht wieder ein. Nach dem Erlass vom 21.6.1947 wurde das 9. Schuljahr, die Oberprima, wieder eingeführt. Im Juni wurde die Schule eine Woche geschlossen, da die Schüler und Lehrer beim Torfstechen halfen. Im Juli 1947 wurde erstmals nach dem Krieg wieder Vogelschießen gefeiert. Ab Juli gab es auch die Schulspeisung für die bedürftigen Kinder; sie lief bis 1950. Die Weihnachtsferien 1947/48 wurden wegen der schlechten Kohlenlage auf vier Wochen ausgedehnt.

1948 wurde in einem Erlass die Aufteilung der Oberstufe in einen mathematischen und einen sprachlichen Zweig beschlossen. Diese Regelung setzte 1949 ein.

 

Die 50er Jahre

Vom 22.-24. September 1950 wurde die 400-Jahrfeier der Schule nachgeholt.

Ostern 1951 stieg die Schülerzahl von 180 auf 508 an. Das alte Gebäude war dem Schüleransturm nicht mehr gewachsen, deshalb wurde zunächst Vor- und Nachmittagsunterricht erteilt. Zur Behebung der Raumnot wurde eine alte Wehrmachtsbaracke auf dem Sportplatz aufgestellt und ein Raum in dem Haus der Christlichen Gemeinschaft neben der Schule gemietet. So konnte der Nachmittagsunterricht wegfallen.

Am 26.5.1952 wurde der Ausbau des Schulgebäudes eingeweiht. Damit wurden die Schüler in 4 verschiedenen Gebäuden unterrichtet, zwischen denen sie pendeln mussten. Im Oktober 1959 begannen die Arbeiten für einen neunklassigen Neubau.

 

Die 60er Jahre

Vom 16. bis 21.5.1962 fand der Umzug in das neue Schulhaus (An den Anlagen) und die Einweihungsfeier statt.

1962 übernahm die MGS die Patenschaft für die Traditionsgemeinschaft Greifenberger Gymnasiasten.

Am 26.4.1963 wurde das Richtfest für die Turnhalle gefeiert. Sie wurde am 28.5.1963 eingeweiht.

Obwohl das neue Schulhaus gerade erst bezogen wurde, herrschte bereits wieder Raumnot.

 

Die 70er Jahre

1970 durften erstmals Primaner ihre Entschuldigung selbst schreiben.

Im Schuljahr 1970/71 wurde ein Pavillon aufgestellt, um die Raumnot zu lindern. Für den Fremdsprachenunterricht wurde das Sprachlabor eingerichtet.

Im Schuljahr 1972/73 wurde an der MGS die Studienstufe eingeführt. In diesem Jahr kam auch der erste Schüleraustausch mit Codsall bei Wolverhampton/England zustande.

Das Fernsehen wurde nun auch als Medium in der Schule verwendet. Außerdem wurde der erste Computer angeschafft und der Griechischunterricht lief mit dem Abiturjahrgang 1970 aufgrund mangelnder Nachfrage aus.

Im Schuljahr 1975/76 begann man mit den Arbeiten des Erweiterungsbaus. Die Bauarbeiten dauerten bis 1978. Am 6.12.1978 fand die Einweihung statt.

Der Verein der Eltern und Freunde der MGS wurde aufgelöst und seine Kasse wurde mit der des Kulturfonds zum Schulfond zusammengelegt.

1978/79 wurde eine großzügige Arbeitsbücherei geschaffen, die sowohl für Lehrer als auch Oberstufenschüler zugänglich war.

1979/80 wurde erstmals eine 5 Tage Woche eingeführt, mit einem freien Sonnabend im Monat.

 

Die 80er Jahre

Im darauf folgenden Schuljahr konnte in OIII die dritte Fremdsprache dazugewählt werden. In diesem Jahr gab es außerdem eine Verordnung zur reformierten Oberstufe.

1981/82 führte das Kultusministerium die Orientierungsstufe ein.

1981 wurden zum ersten Mal Projekttage durchgeführt.

Am 1.1.1982 übernahm der Kreis Dithmarschen die Trägerschaft der MGS.

Im Schuljahr 1983/84 feierte die Segelabteilung ihr 50-jähriges Bestehen.

Am 23.8.1985 fand die Amtseinführung von Herrn Launert statt.

Am 4.5.1987 wurde am ehemaligen Wohnhaus von Martin Luserke eine Gedenktafel enthüllt.

Eine blinde Schülerin wurde erstmals am 4.5.1987 eingeschult und im selben Jahr am 13.8. der neue Computerraum der MGS eingeweiht.

Der Archivraum der MGS wurde 1988 erweitert.

 

Die 90er Jahre

In der Zeit vom 27.5.-4.6.1990 fanden die Feierlichkeiten anlässlich des 450-jährigen Schuljubiläums statt.

1991 wurde erstmalig ein schulübergreifender Leistungskurs mit dem Technischen Gymnasium Meldorf durchgeführt.

Die Schulkonferenz beschloss im Schuljahr 1992/93, dass die Schüler der MGS nicht mehr am Vogelschießen teilnehmen werden, stattdessen solle ein Orientierungsstufenfest gefeiert werden. 1993/94 äußerten die Oberstufenschüler den Wunsch das baufällige Haus Lembke zu restaurieren. Die Arbeiten sollten weitgehend von Schülern durchgeführt werden. Die Sanierung von Haus Lembke wurde 1994/95 vom Schulträger genehmigt und finanziell vom Kreis Dithmarschen mitgetragen. Inzwischen wurde das "Haus Lembke" in das "Christian-Bütje-Haus" umbenannt.

1995/96 wurde die 11. Jahrgangsstufe erstmals wieder im Klassenverband unterrichtet.